Letzte Abendmahl
Die Szene wird von den Rhetorikern des Heiligen Geistes oder den Dreizehn präsentiert, weil ihre Kammer am Gründonnerstag gegründet wurde. Aus demselben Grund zählten sie dreizehn Mitglieder, als Verweis auf Jesus und die zwölf Apostel.
Jesus gibt seine Botschaft an die Apostel weiter. Sie lernen, im gemeinsamen Mahl das Symbol des liebevollen Zusammenseins zu sehen, dem Jesus stets nachgekommen ist und durch das er Gott zu den Menschen bringen wollte. Doch diese Nacht ist auch der Moment des Verrats: Jemand aus seinem Freundeskreis verrät ihn.
Jesus wird von Pilatus befragt
Im Mittelalter wurde durch Schreiber des Tribunals („Vierschaar“) Recht gesprochen. Deshalb präsentieren die Schreiber diese Szene.
Jesus bekommt keinen ehrlichen Prozess. Der römische Landvogt Pilatus sucht nicht nach der Wahr- heit, sondern kämpft für seine eigene Position. Jesus wird gekreuzigt, um die Wut des Volkes zu besänftigen und die Spannungen in der Gesellschaft aufzuheben.
Geißelung und Bespottung
Die Maurer und Steinmetze leisteten ab dem fünfzehnten Jahrhundert Ehrendienst in der Kapelle des Heiligen Bluts. Sie führen diese Szene ein.
Eine Einheit römischer Soldaten umringt die Skulptur des ‚Ecce homo‘ oder ‚Christus auf dem kalten Stein‘ des Bildhauers Michiel D’Hondt, die aus dem Jahr 1900 stammt, und in der Basilika des Heiligen Bluts verehrt wird. Hier beginnt die Beschreibung von Jesu körperlichem und morali- schem Leiden. Er ist bis heute das Symbol aller gemarterten Menschen.
